Welche Glasurarten gibt es und wie verwende ich sie?
Engobe
Die Engobe ist eine homogene Mischung aus Ton, Wasser und färbenden Oxiden. Ich behäute damit anderen Ton um entweder eine glattere Oberfläche zu bekommen bzw. um eine andere Farbe zu erhalten. Die Behautung erfolgt im lederharten Zustand. In der Regel verwendet man Engoben, die eine feinere Konsistenz haben als der Ton auf dem sie aufgetragen werden. Siehe dazu meine Diplomarbeit „Formen zu begreifen“.
Sinterengobe
Sinterengoben sind meist einfach zusammengesetzte opake und farbige Glasuren, die mit einem hohen Anteil an Tonmehl versetzt zu Sinterengoben werden. Auftragen kann ich sie entweder auf lederharten aber auch auf den bereits rohgebrannten Scherben und stellen somit das Zwischending zwischen Engobe und Glasur dar. Der Vorteil liegt darin, dass Sinterengobe als Engobe auf den noch nicht roh gebrannten Scherben aufgetragen als Unterglasur dient oder wenn ich damit einen bereits roh gebrannten Scherben glasiere, die Sinterengobe zur Glasur ausschmiltz. Je nach der Zusammensetzung der Rohstoffe kann sie matt, rauh bis glänzend, glatt werden.
Glasur
Die Glasur selbst ist eine glasartige Schicht, die auf den Scherben aufgeschmolzen wurde. Die Glasur versieht das keramische Stück mit einem hygienischen, glatten Überzug. Gleichzeitig hat sie eine dekorative Wirkung in Farbe und Glanz. Sie verleiht dem Scherben eine gesteigerte Festigkeit.
Dabei kann die Glasur mit dem Pinsel aufgetragen, geschüttet oder gespritzt werden. Beim Spritzen braucht man unbedingt eine Staubschutzmaske und eine Glasur-Spritzkabine mit Glasurabsaugung.
Das Glasieren
Beim Glasieren ist es wichtig, dass man für jede Glasur einen eigenen Pinsel hat. Nie durcheinanderr bringen. Sonst erhält man schmutzig grau aussehende Glasuren nach dem Brand.
Glasur gut aufrühren. Manchmal klebt die Glasur so richtig dick am Boden des Glasurbehälters fest. Trotzdem gut aufrühren. Die Glasur soll Buttermilchkonsistenz haben. Genauso soll man nie staubige und fettige Stücke glasieren. Vorher nicht zu feucht einem Schwämmchenabwischen und trocknen lassen. Auch die Glasur darf nicht staubig werden. Nie feuchte Scherben glasieren, da der Scherben keine Glasur mehr annimmt, wenn er feucht ist, blättert die Glasur beim brennen ab.
Das fertig glasierte Stück über die Nacht trocknen lassen.
Veränderung der Schmelztemperatur
Alle zugeführten Rohstoffe verändern die Schmelztemperatur. Glasuren immer auf den Ton abstimmen; Glasuren werden anders auf farbigem Ton als auf weißem. Daher ist es immer wichtig Glasurproben auf verschieden farbigen Ton und mit unterschiedlichen Temperaturen innerhalb eines Brennbereiches auszuprobieren.
Glasurdämpfe sind giftig!