Arbeitstechniken

Welche Arbeitstechniken gibt es?

Daumenschälchen

Ich mache mir eine kleine Tonkugel, lege diese in die Handinnenfläche der linken Hand (bin Rechtshänder) und drücke mit dem Daumen der rechten Hand ein Loch in die Mitte hinein, dreht vorsichtig die Kugel weiter und drückt währenddessen mit den Daumen und Zeigefinder die Wandung immer dünner und höher. Meistens mache ich zwei Halbkugeln die ich dann zu einer ganzen Kugel mit Schlicker zusammenklebe. So mache ich kleine, lustige Tiere.

Ganz wichtig ist es am Schluss ein Loch reinzumachen. Sonst zerspringt das ganze Stück im Brennofen. Da der Ton, der ja auch aus Wasser besteht, das Wasser beim Trocknungsvorgang abgibt und dadurch kleiner wird. Ist jetzt Luft miteingeschlossen, dehnt sie sich bei Erwärmung aus und die Kugel zerplatzt. Kugeln sind Bomben im Brennofen. Daher unbedingt vermeiden!!!

Aufbautechnik

mit Tonwürsten ist wie bei Vanillekipferl backen. Dabei wird eine Tonkugel zu einem dicken Strang gerollt. Immer auf die Enden aufpassen, dass keine Luft reingerollt wird. Dieser dicke Strang wird so oft gerollt und geteilt, bis die gewünschte Stärke erzielt ist.

Bei kleinen Vasen, Krügen und Schalen arbeite ich mit eher dünnen Wülsten, kommt jedoch auf die Gesamtgröße an. Bei großen Objekten arbeite ich mit dicken Tonwülsten, da ich diese dann noch während des Aufbauens verforme, zerschneide und wieder zusammenfüge. Das braucht eine gute Wandung.

Dabei mache ich zuerst den Boden auf dem dann das Stück aufgebaut wird. Die untere Runde mit den Tonwülsten ist etwas stärker, da diese das Gewicht des Stückes tragen  muss. Wulst für Wulst wird im Uhrzeigersinn draufmontiert. Dabei achte ich immer auf eine gute Verbindung zwischen den einzelnen Wülsten. Ist der Ton schon etwas trockener arbeite ich mit Wasser, in dem ich die Tonwülsten mit einem Schwämmchen anfeuchte. Gut verbunden sind sie dann, wenn sie sich nicht mehr voneinander lösen lassen.

Das Beklopfen des fertigen, übertrockneten Stückes hat den Vorteil, dass ich noch das Stück einerseits  noch geringfügig formen kann, andererseits kommt die Feuchtigkeit an die Oberfläche, das heißt der Ton trocknet schneller und wird dichter.

Plattentechnik

Die einfachste Technik ist die mit dem Nudelholz. Genauso wie man einen Germteig ausrollt.

Ich selber bevorzuge aber die Methode mit den zwei gleich hohen Leisten und dem Schneidedraht. Dabei werden die Leisten links und rechts vom Tonziegl hingelegt, etwas befeuchtet und angedrückt. Dann ziehe ich den Schneidedraht entlang der Leisten durch den Ton durch. Hebe den restlichen Ton weg und übrig bleibt eine Platte. Mit etwas Übung bekommt man eine schöne gerade Platte. Die dann mit einer Teigspachtel geglättet wird. Unebenheiten und Luftblasen werden mit Ton ausgebessert.

Bei einem bekannten Hafnermeister habe ich eine andere Technik kennengelernt: dabei wird das Tonpackerl  halbiert und dicke Wurststränge  geformt, die dann auf einer Pressspanplatte aufgelegt, fest zusammengepresst und miteinander verstrichen werden.  Ist bei großen Mengen, die in sehr schneller Zeit hergestellt werden müssen von Vorteil.

Wichtig bei der Plattentechnik ist, dass alle Platten die exakt die gleiche Stärke haben!

Zur weiteren Verwendung werden die Plattenteile übertrocknet, bis sie lederhart sind. Erst dann werden sie „weiter verwendet. Die Teile werden an den Stellen mit einer Gabel dort aufgeraut, wo ich sie zusammensetzten will. Streiche die beiden Stellen gut mit Schlicker ein. Lasse ihn ein wenig antrocknen, klebe die Platten zusammen und vernähe ihn dann mit einem Art Kreuzstich. In die Vertiefung drücke ich dann einen Tonwulst und streiche den Ton wieder glatt.

Töpferscheibe

Über das Arbeiten mit der Töpferscheibe gibt es gute Anleitung auf youtube.